Einflussfaktoren von Radon

Einflussfaktoren für erhöhte Radonkonzentrationen in Gebäuden

Radonkonzentrationen können selbst innerhalb einer Region von Haus zu Haus schwanken. Zum einen hängt dies von der Bodenbeschaffenheit ab. Doch es gibt noch weitere Faktoren, die erhöhte Radonwerte in Gebäuden begünstigen können.

In Gebäuden liegen die Radonkonzentrationen stets über denen an der frischen Luft. Radon ist schwerer als Luft und sammelt sich darum besonders in den unteren Räumen an. Darum sind Keller und erdberührende Wohnbereiche am stärksten von Radon betroffen.

Quellen

Radon in Gebäuden kann aus verschiedenen Quellen stammen. Der Großteil des Radons entstammt der Bodenluft, die sich unter den Gebäuden befindet und hohe Radonkonzentrationen enthalten kann. Je mehr Radium-226 (ein Teil der natürlichen Zerfallsreihe von Uran-238, Uran-235 oder Thorium-232) im Boden vorhanden ist, desto höher können auch die „aufsteigenden“ Radonkonzentrationen sein. Radon kann auch über das Trinkwasser ins Gebäude gelangen, dies ist jedoch in normalen Haushalten eher unüblich. Die letzte Radonquelle sind Baumaterialien, die Radium-226 enthalten. Je höher die spezifische Aktivität des Radiums in den Baumaterialien, desto größer der Betrag, den die Baustoffe zur gesamten Radonbelastung in einem Gebäude beitragen.

Bodenbeschaffenheit

Je durchlässiger, also poröser der Boden ist, desto leichter kann das gasförmige Radon im Boden nach oben steigen. Dagegen kann ein stark lehmiger Untergrund bereits eine natürliche „Radonsperre“ bilden.

Lüftungsverhalten

Auch Luftaustauschprozesse in Gebäuden und das Lüftungsverhalten der Bewohner haben großen Einfluss auf die Radonkonzentration in Gebäuden. Während kurzes Stoßlüften gut geeignet ist, um die Radonbelastung zu senken, können einseitig geöffnete Fenster die Druckverhältnisse im Haus negativ beeinflussen. Auch falsch eingestellte Lüftungsanlagen (Abluftmenge höher als Zuluftmenge) können einen leichten Unterdruck im Gebäude verursachen, ebenso Kaminöfen, ohne externe Zuluft. Entsteht ein Unterdruck im Gebäude, so wird Radon aus der Bodenluft ins Gebäudeinnere gesaugt, wo es sich in den unteren Räumen ansammeln kann. 

Kamin-Effekt

Ähnlich großen Einfluss wie das Lüftungsverhalten hat auch das individuelle Heizverhalten. Beim Heizen steigt warme Luft nach oben, wodurch ein Unterdruck im Keller entsteht. Durch den sogenannten „Kamin-Effekt“ wird das Radon durch Risse in das Gebäudeinnere gesaugt. Durch Ventilatoren und Cheminées kann dieser Saugeffekt nochmals verstärkt werden. Gebäude mit offenen Treppenhäusern begünstigen den Kamin-Effekt zusätzlich. Die Kellertüren zu schließen und abzudichten kann eine erste wichtige Maßnahme zur Verringerung der Radonkonzentration sein.

Risse & Löcher

Ein letzter wichtiger Einflussfaktor für erhöhte Radonkonzentrationen in Gebäuden sind Risse & Löcher in der Gebäudehülle. Nach mehreren Jahren treten oft Risse in der Bodenplatte oder den Kellerwänden auf. Auch Durchführungen von Rohr, Strom und Gasleitungen sind meistens ungenügend abgedichtet. Ältere Gebäude haben oft überhaupt keine Bodenplatte oder nur einen Natursteinboden. Je mehr Risse, Löcher, Durchführungen, Öffnungen und Eintrittspfade vorhanden sind, desto leichter kann das Radon ins Gebäude eindringen. Durch Abdichtmaßnahmen und Sanierungen im Kellerbereich kann die Radonproblematik reduziert und das Gesundheitsrisiko minimiert werden.

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