Einflussfaktoren von Radon
Einflussfaktoren für erhöhte Radonkonzentrationen in Gebäuden
Radonkonzentrationen können selbst innerhalb einer Region von Haus zu Haus schwanken. Zum einen hängt dies von der Bodenbeschaffenheit ab. Doch es gibt noch weitere Faktoren, die erhöhte Radonwerte in Gebäuden begünstigen können.
- Quellen – woraus Radon entstehen kann.
- Untergrund – Beschaffenheit des Bodens, auf dem das Gebäude steht
- Lüftungsverhalten – Wie wird das Haus gelüftet?
- Kamin-Effekte – Sogeffekte im Gebäude aufgrund unterschiedlicher Temperaturen
- Gebäudehülle – Löcher und Risse
In Gebäuden liegen die Radonkonzentrationen stets über denen an der frischen Luft. Radon ist schwerer als Luft und sammelt sich darum besonders in den unteren Räumen an. Darum sind Keller und erdberührende Wohnbereiche am stärksten von Radon betroffen.
Quellen
Radon in Gebäuden kann aus verschiedenen Quellen stammen. Der Großteil des Radons entstammt der Bodenluft, die sich unter den Gebäuden befindet und hohe Radonkonzentrationen enthalten kann. Je mehr Radium-226 (ein Teil der natürlichen Zerfallsreihe von Uran-238, Uran-235 oder Thorium-232) im Boden vorhanden ist, desto höher können auch die „aufsteigenden“ Radonkonzentrationen sein. Radon kann auch über das Trinkwasser ins Gebäude gelangen, dies ist jedoch in normalen Haushalten eher unüblich. Die letzte Radonquelle sind Baumaterialien, die Radium-226 enthalten. Je höher die spezifische Aktivität des Radiums in den Baumaterialien, desto größer der Betrag, den die Baustoffe zur gesamten Radonbelastung in einem Gebäude beitragen.
- Bodenbeschaffenheit – Menge des Uran-238, welches sich im Boden befindet.
- Trinkwasser kann ebenso durch Radon belastet sein.
- Baumaterialien die durch Radon belastet sind.
Bodenbeschaffenheit
Je durchlässiger, also poröser der Boden ist, desto leichter kann das gasförmige Radon im Boden nach oben steigen. Dagegen kann ein stark lehmiger Untergrund bereits eine natürliche „Radonsperre“ bilden.
- Offenporige Böden
- Granit im Untergrund
- Erdspalten
Lüftungsverhalten
Auch Luftaustauschprozesse in Gebäuden und das Lüftungsverhalten der Bewohner haben großen Einfluss auf die Radonkonzentration in Gebäuden. Während kurzes Stoßlüften gut geeignet ist, um die Radonbelastung zu senken, können einseitig geöffnete Fenster die Druckverhältnisse im Haus negativ beeinflussen. Auch falsch eingestellte Lüftungsanlagen (Abluftmenge höher als Zuluftmenge) können einen leichten Unterdruck im Gebäude verursachen, ebenso Kaminöfen, ohne externe Zuluft. Entsteht ein Unterdruck im Gebäude, so wird Radon aus der Bodenluft ins Gebäudeinnere gesaugt, wo es sich in den unteren Räumen ansammeln kann.
- Lüftungsverhalten
- Lüftungsanlagen mit falscher Einstellung.
- Kaminöfen ohne externe Zuluft
- Abluftventilatoren können ebenso einen Unterdruck im Gebäude erzeugen.
Kamin-Effekt
Ähnlich großen Einfluss wie das Lüftungsverhalten hat auch das individuelle Heizverhalten. Beim Heizen steigt warme Luft nach oben, wodurch ein Unterdruck im Keller entsteht. Durch den sogenannten „Kamin-Effekt“ wird das Radon durch Risse in das Gebäudeinnere gesaugt. Durch Ventilatoren und Cheminées kann dieser Saugeffekt nochmals verstärkt werden. Gebäude mit offenen Treppenhäusern begünstigen den Kamin-Effekt zusätzlich. Die Kellertüren zu schließen und abzudichten kann eine erste wichtige Maßnahme zur Verringerung der Radonkonzentration sein.
- Kamineffekte durch Heizen.
- Fehlende Abdichtungen zwischen den einzelnen Stockwerken.
- Offene Treppenhäuser
Risse & Löcher
Ein letzter wichtiger Einflussfaktor für erhöhte Radonkonzentrationen in Gebäuden sind Risse & Löcher in der Gebäudehülle. Nach mehreren Jahren treten oft Risse in der Bodenplatte oder den Kellerwänden auf. Auch Durchführungen von Rohr, Strom und Gasleitungen sind meistens ungenügend abgedichtet. Ältere Gebäude haben oft überhaupt keine Bodenplatte oder nur einen Natursteinboden. Je mehr Risse, Löcher, Durchführungen, Öffnungen und Eintrittspfade vorhanden sind, desto leichter kann das Radon ins Gebäude eindringen. Durch Abdichtmaßnahmen und Sanierungen im Kellerbereich kann die Radonproblematik reduziert und das Gesundheitsrisiko minimiert werden.
- Risse und Fugen in Wänden und Böden
- Öffnungen für die Duchführung von Kabeln und Rohre.
- Kellerböden aus Erde oder Kies
- Natursteinböden