Gesteigerte Radonwerte im Herbst und Winter

Winterzeit, Weihnachtszeit, Radonzeit

Die kalte Jahreszeit ist in Deutschland eingezogen – und bringt nicht nur Glühwein und Plätzchen mit sich. Gegen die Kälte werden die Fenster oft nur wiederwillig zum Lüften geöffnet und viele Häuser sind heutzutage gut isoliert. Doch für die Radonkonzentration ist das fatal – hat sich das Radon seinen Weg in ein Gebäude gesucht, hat das gesteigerte Radonwerte zur Folge. Lesen Sie deshalb, was Sie dringend beachten sollten, wenn es draußen wieder frostet und schneit.

 

Zunächst klären wir: Was hat die kalte Jahreszeit mit gesteigerten Radonwerten zu tun?

Kamineffekt

Da wir im Winter und Herbst vermehrt heizen, steigt viel warme Luft nach oben. Dies geschieht, weil warme Luft eine geringere Dichte als kalte Luft hat. Im Haus bildet sich nun ein Unterdruck. Dieser bewirkt, dass Radon mit der Bodenluft durch Risse und Öffnungen vom Erdreich ins Gebäude regelrecht eingesaugt wird. Der Effekt: Radonwerte steigen durch den Sogeffekt verstärkt an.

Radon gelangt durch den Kamineffekt verstärkt in die Gebäude

 

Gut isolierte Häuser

Holz- oder Steinhäuser, durch die im Winter ein eisiger Luftzug weht, gehören vielerorts schon lange der Vergangenheit an. Fenster und Außenfassade moderner Gebäude, wie sie schon seit vielen Jahrzehnten gebaut werden, sind heute meist gut isoliert. Luftzüge von außen sind kaum oder gar nicht möglich. Das ist natürlich so gewollt, um die Wärme in den Häusern zu speichern. Dadurch kann sich jedoch gleichzeitig das Radon stärker in den Häusern ansammeln, da es nicht verdünnt wird oder einfach entweichen kann.

Isolierungen der Häuser sorgen für erhöhte Radonkonzentrationen

 

Was sollten Bewohner und Angestellte bei gesteigerten Radonwerten tun?

Die Antwort ist zunächst einfach wie simpel – Lüften, Lüften, Lüften. Besonders morgens sollte die Wohnung oder das Büro für einige Minuten ordentlich durchgelüftet werden. Aber auch nach einem Wochenende sollten Sie auf der Arbeit mehrmalig morgens die Fenster öffnen. Erhöhte Radonwerte können dadurch schnell gesenkt werden, da die frische Luft das Radon merklich verdünnt.

Aber Achtung: Haben Sie Radonwerte, die den Grenzwert von 300 Bq / m³ langfristig übersteigen, sollten sie die Eintrittspfade lokalisieren und mit der Gebäudediagnostik beginnen. Hier ist das Lüften nur eine Überbrückungsoption.