Zwickau – Wenn öffentliches Handeln Vorbildcharakter hat

Zwickau nimmt ihre Führsorgepflicht im Bezug auf Radon ernst.

Die Stadt Zwickau nimmt ihre Fürsorgepflicht ernst: Als Untersuchungen vor einiger Zeit ergaben, dass in mehreren Zwickauer Schulen die ermittelten Radonwerte relativ hoch lagen, war Handeln angesagt. Denn: Erhöhte Radonkonzentration in Innenräumen gilt heute als zweithäufigste Ursache für die Entstehung von Lungenkarzinomen.

Messungen an allen städtischen Schulen lieferten zum Teil Werte von mehreren Hundert Bequerel pro Kubikmeter Raumluft (Spitzenwert: 2200 Bequerel). Der aktuelle gesetzliche Richtwert von 300 Bequerel wurde somit deutlich überschritten. Um Schüler und Lehrkörper vor möglichen Risiken zu schützen, mussten daher Maßnahmen ergriffen werden: Verstärktes Lüften konnte in den meisten Schulgebäuden schnell Abhilfe schaffen, doch damit war es nicht überall getan.

Um die von Radonimmissionen betroffenen Kellerräume des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums auf ein unbedenkliches Maß zurück zu führen, wird ab Juli 2019 mit dem Einbau einer neuen Lüftungsanlage begonnen. Das auf die baulichen Gegebenheiten abgestimmte Überdrucksystem reduziert demzufolge Radon- sowie CO2-Gehalt im Innenbereich synchron. Dadurch würde die Gefahr einer gesundheitlichen Belastung nachhaltig gelöst. Erste Tests konnten bereits einen Rückgang auf unter 100 Bequerel pro Kubikmeter Raumluft belegen.

 

Schwieriger gestaltet sich die Situation noch am Clara-Wieck-Gymnasium, wo hohe Radonkonzentrationen nicht nur in den Kellerräumen, sondern bis ins erste Obergeschoss gemessen wurden. Eine Belüftungsanlage könnte auch hier die Lösung sein, wäre aber schwieriger zu installieren.